Börsenliteratur

Die beste Quelle für grundlegendes Wissen sind immer noch Bücher, egal ob auf Papier oder digital. Das liegt ganz einfach daran, dass deren Umfang die Möglichkeit bietet, komplexe Zusammenhänge einmal in Gänze detailliert darzustellen und zu erläutern. Auch diese Webseite kann und möchte kein Buch ersetzen. Wer sich ein eigenes Urteil über komplexe Sachverhalte bilden möchte, braucht gut strukturiertes, verständlich dargestelltes und belastbares Basiswissen. Dies ist im Umfang eines Blogs nicht möglich.

Gleichzeitig ist es kein Muss, zuerst mehrere Bücher zu lesen, bevor man investieren kann. Wenn Du das Glück hattest, eine gute Webseite oder einen guten Blog zu finden, dessen Autor(en) Du vertraust, kannst Du auf Basis seiner / ihrer Ratschläge handeln. Sei Dir aber bewusst, dass kein Blogger seine Beiträge passgenau auf Dich zuschneiden kann. Du musst also damit rechnen, dass die Empfehlungen zwar für ihn selbst und seine Zielgruppe, die er während des Schreibens im Kopf hatte, die richtigen waren. Möglicherweise aber nicht für Dich, weil die Voraussetzungen auf Dich möglicherweise nicht zutreffen. Inwieweit Ratschläge auf Dich zutreffen, musst Du immer noch selbst beurteilen. Diese Verantwortung solltest Du niemals abgeben, weder beim Investieren noch in anderen Bereichen des Lebens.

Hier nun etwas Börsenliteratur, die mir auf dem Weg zum Investor weitergeholfen hat, sortiert von den grundlegendsten zu den speziellsten.

  1. „Thinking, fast and slow“ von Daniel Kahneman
    Das Standardwerk des Nobelpreisträgers, in dem er seine Ergebnisse jahrzehntelanger Forschung zusammenfasst. Durch dieses Buch lernt man verstehen, warum Menschen sich so verhalten wie sie es tun. Und dass dies oft alles andere als rational ist. Wenn man sich bei einem Hype und einem Crash auf diese Erkenntnisse zurückbesinnt, anstatt seinen irrationalen Instinkten zu folgen, kann man sich vor unnötig hohen Verlusten schützen. Dieses Buch ist keine Finanz- oder Börsenliteratur im engeren Sinne, sondern es geht ganz allgemein um menschliche Denkweisen, die aber natürlich auch – und vor allem – an der Börse eine Rolle spielen.
  2. „The intelligent investor“ von Benjamin Graham
    Das Standardwerk für alle Investoren vom Urvater des Value-Investing, der auch Lehrmeister Warren Buffets war. In diesem Buch geht es hauptsächlich um die Investition in Aktien und Anleihen. Von der allgemeinen Marktstrategie über Firmenanalyse bis hin zu konkreten Auswahlkriterien ist alles dabei. Auch wenn nicht (mehr) alle Aspekte heutzutage bzw. in Deutschland relevant sind, ist der Großteil des Buches so grundlegend, dass sich die Lektüre auch heute noch lohnt. Ich empfehle das Buch im Original (englisch), da die deutsche Übersetzung weniger gelungen sein soll.
  3. „Der Börse einen Schritt voraus“ von Peter Lynch
    Dies ist das speziellste der vorgestellten Bücher. Es fokussiert sich auf das Investieren in Einzelaktien und gibt ganz konkrete Ratschläge, welche Kriterien bei der Auswahl von Einzelwerten im Vordergrund stehen sollten. Und diese sind teilweise ziemlich überraschend. Eine logische Fortführung der Grundsätze Grahams und sehr hilfreich für die Praxis!